Einträge von Marco

Der Wiederaufbau

Bochum 1937. Der Erste Weltkrieg liegt nun schon einige Jahre zurück, und die Stadt Bochum will mit der Umsetzung des erarbeiteten Wirtschaftsplans beginnen. Dieser sieht vor, neuen Wohnraum zu schaffen und das Verkehrsnetz auszubauen. Dazu wird 1941 in der Stadt Bochum ein Gesetz zur Neugestaltung erlassen. Bochum soll grundlegend saniert werden. Mit dem Zweiten Weltkrieg […]

Heusnerviertel – Gegen Polizei, Stadt und Industrie

Bochum 1970er. Anfangs hat es noch keinen Namen: Das 2500qm große Viertel am Rande der Innenstadt Bochums. Hinter ihm liegen Grünflächen, Schrebergärten, Industrie. Anfangs tummeln sich dort mehr Menschen, später nur noch wenige. Das Viertel ist bekannt für seine niedrigen Mieten. Inzwischen ist es heruntergekommen und viele Wohnungen stehen leer. Seit die Zeche Engelsburg im […]

Ankunft der Studierenden

Bochum 1981. Die Wohnungsnot ist groß. Vor allem viele Student*innen, die nach Bochum kommen, um zu studieren, finden kaum bezahlbaren Wohnraum. Die Stimmung brodelt. Mithilfe des Akafö (Akademisches Förderungswerk) werden im Sommer 1981 leerstehende, bewohnbare Wohnungen in den Häusern im Heusnerviertel an 140 Student*innen vermietet. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Stadt […]

Die Vielfalt des Viertels

Bochum 1976. Als klar wird, dass das Heusnerviertel abgerissen werden soll, werden den Bewohner*innen des Heusnerviertels Wohnungen in der Stadt angeboten. Doch zurück bleiben die, die sich eine Wohnung außerhalb des Viertels nicht leisten können. Es bleiben die, die sich nicht aus ihrem Zuhause verscheuchen lassen wollen. Familien mit Kindern, alte Leute.Als 1981 die leerstehenden […]

Kündigungen und Räumungsfristen

Bochum 1983. Im Oktober erscheint ein Zeitungsartikel, in dem die Wiederaufnahme der Baupläne der Westtangente und somit der endgültige Beschluss verkündet wird, dass der Abriss des Heusnerviertels bevorsteht. Im Dezember erhalten alle Mieter*innen des Akafö ihre Kündigungen und die Räumungsfristen stehen fest: Bis zum 31. März bzw. 30. November 1984 sollen die Wohnungen leer sein. […]

Das K14 Café

„Die Volxküche war ein Ort, da wurde niemand schräg angeguckt“, sagt Jutta Wallerich, eine ehemalige Besetzerin des Heusnerviertels, die bis zum letzten Moment für das Viertel kämpfte. „Ein Ort, an dem alle gleich sind.“ Bochum 1983. Das K14 Café ist ein Projekt, das aus der Arbeitsteilung der Aktiven entsteht. Ein wertvoller Ort für die Menschen […]

Der erste Abriss pünktlich zu Weihnachten

Bochum 1984. Die ersten Räumungsfristen Anfang des Jahres werden ignoriert, die Bewohner verharren in ihren Wohnungen. Diese hatten schon den Winter 83/84 überstanden und viel investiert, um die Häuser winterfest zu machen. Dazu veranstaltet das Viertel regelmäßig Straßenfeste, zu denen auch Menschen von außerhalb erscheinen und spenden. Nicht nur die Spenden sind für die Bewohner*innen […]

Die Westtangente rückt näher

Bochum 1985. Der Abriss der Heusnerstraße 9 wird im neuen Jahr fortgesetzt. Das Landgericht Bochum stellt später fest, dass der Abriss rechtswidrig war. Bis zur Mitte des Jahres werden noch sechs weitere Häuser abgerissen und auch die Bewohner*innen des Heusnerviertels stehen nicht still. Doch der Bau der Westtangente rückt im wahrsten Sinn des Wortes immer […]

Der 20. November – damals und heute

Bochum 1986. Am Morgen des 20. Novembers stehen noch 11 Häuser im Heusnerviertel:  5 in der Heusnerstraße, 3 am Trottenberg und 3 in der Pestalozzistraße. Doch gleichzeitig stehen dort auch 300 Polizisten, 8 Möbelwägen und 6 Bagger.Die 36 übrig gebliebenen Hausbesetzer*innen werden festgenommen. Möbel und einige Unterlagen werden abtransportiert. Dann ergeben sich auch die letzten […]

Kesselstrategie der Polizei

Bochum 1986. Am Morgen des 22. Novembers versammeln sich in der Innenstadt mehrere dutzend wütende ehemalige Besetzer*innen und Bewohner*innen des Heusnerviertels. Die Demonstration ist unangemeldet und doch hat sich die Polizei schon auf Unruhen und Gewalt gefasst gemacht. Der Abriss des Heusnerviertels liegt nun zwei Tage zurück, doch die Wut der ehemaligen Besetzer*innen ist damit […]