Bochum 1985. Der Abriss der Heusnerstraße 9 wird im neuen Jahr fortgesetzt. Das Landgericht Bochum stellt später fest, dass der Abriss rechtswidrig war. Bis zur Mitte des Jahres werden noch sechs weitere Häuser abgerissen und auch die Bewohner*innen des Heusnerviertels stehen nicht still. Doch der Bau der Westtangente rückt im wahrsten Sinn des Wortes immer näher. Es kommt zu einigen Zwischenfällen. Bauarbeiten werden sabotiert und müssen häufig abgebrochen werden. Die Bewohner*innen rücken zusammen. Auch weiterhin werden Straßenfeste organisiert. Mit Flugblättern und Demonstrationen, die nun auch außerhalb des Viertels stattfinden, versuchen die Bewohner*innen auf sich aufmerksam zu machen.
„Man versteht sich nicht als „Verein zur Erhaltung billigen Wohnraums“, sondern als ein Ghetto, von dem Widerstand gegen die herrschende Politik ausgeht.“ (Bürgerinitiative Heusnerviertel, 1986)

Von Anja Bickele