Bochum 1983. Im Oktober erscheint ein Zeitungsartikel, in dem die Wiederaufnahme der Baupläne der Westtangente und somit der endgültige Beschluss verkündet wird, dass der Abriss des Heusnerviertels bevorsteht. Im Dezember erhalten alle Mieter*innen des Akafö ihre Kündigungen und die Räumungsfristen stehen fest: Bis zum 31. März bzw. 30. November 1984 sollen die Wohnungen leer sein. Der Plan des Akafö, die Fristen noch ein paar Jahre hinauszuzögern, geht zunächst nicht auf.
Daraufhin werden die ersten Bürgerinitiativen gegründet. Die Bürger*innen fangen an, sich zu informieren. Im Dezember findet eine Podiumsdiskussion mit Politiker*innen aller im Rat vertretenen Fraktionen statt. Letztendlich werden sie fündig: Die Planungsgrundlage beruht auf veralteten Verkehrszählungen und das Grundkonzept steht im Zusammenhang mit dem abgelehnten Bau der Autobahnverbindung DüBoDo.
Obwohl für die Politiker*innen der Abriss feststeht, können durch Räumungsklagen die Kündigungen herausgeschoben werden und die Bewohner*innen des Heusnerviertels gewinnen an Zeit.

Von Anja Bickele